1933
Führungsvorgaben: Der Turnverein von 1933 – 1945
Nachdem der Turnverein bereits den Ersten Weltkrieg überstanden hatte, standen ihm ab 1933 neue schwere Kriegszeiten bevor. Die Machtübernahme durch die NSDAP am 30. Januar 1933 brachte für alle Vereine –so auch für den TVD– große Umstellungen mit sich. Denn auch im Bereich der Vereine galt fortan das „Führerprinzip“. Das bedeutet, dass auch die Vereinsvorsitzenden in der Mitte des Jahres neugewählt und zu „Führern“ erklärt wurden. Doch das blieb nicht die einzige Veränderung, die auf die deutschen Turner unter dem nationalsozialistischen Regime zukam. Anfang 1935 feierte die Deutsche Turnerschaft (DT) beim Deutschen Turntag in Coburg ihr 75-jähriges Bestehen. Dort wurde beschlossen, dass es die Deutsche Turnerschaft in Zukunft nicht mehr geben wird. Sie löste sich aus „nationalsozialistischem Pflichtgefühl“ auf. Denn nach der Machtübernahme der NSDAP wurden nicht nur Parteien und Gewerkschaften, sondern auch alle Sportverbände verboten. Sie wurden in so genannte Fachämter umgewandelt und dem zentral geleiteten Vereinsring der Fachverbände, dem Reichsbund für Leibeserziehung (DRL), unterstellt.
Die endgültige offizielle Auflösung der Deutschen Turnerschaft erfolgte während des außerordentlichen Deutschen Turntags am 18.4.1936 in Berlin, am Vorabend der Gründung des DRL. Aus der Deutschen Turnerschaft wurde das Fachamt für Geräteturnen, Gymnastik und Sommerspiele. Der Turnverein Diedenbergen e.V. gehörte dem DRL Gau 13/Süd-West an. Sein „Vereinslokal“ war die Turnhalle.