1926
40 Jahre TVD: Turnen für´s Wohlergehen von Heimat
Um dem Fest einen feierlichen Rahmen zu verleihen durften natürlich auch junge Damen nicht fehlen. 42 junge Diedenbergenerinnen stellten sich als Festdamen zur Verfügung. Eine von ihnen – Lina Höfeld – hielt die Festrede. Statt feierlichem Geplänkel wählte sie ernste Worte: „Es geht durch alle deutsche Lande, soweit die deutsche Zunge klingt, soweit ein deutsches Herz nach Atem ringt, ein leis´ Erinnern, tiefes Sehnen, stilles Suchen nach einem Etwas, das wir einst besaßen. Und dass der Krieg und dann der Wahnsinnstaumel unserer Zeit uns unsere Ruh` genommen. Schwestern, Brüder, fast wie ein Märchen klingt`s aus alter Zeit, dass es dereinst ein deutsches Volk gegeben, das stark und angesehen war im Rat der Völker. Dann kam der Krieg. Doch das war nicht das Schlimmste. Das Ärgste kam noch: Der Zusammenbruch des deutschen Menschen. Vertrauen, Glauben schwanden dahin und aller Ideale bar, schreit heute alles nur nach Geld. Doch unsere ganze Jugend bäumt sich auf dagegen. Und turnten unsere Väter früher aus Freude nur und froher Lust, so turnen wir aus bitterem Ernst. Wir wollen aufrecht bleiben. Schicksal komm, wir trotzen dir, wir Turnerjugend. Seht her, das sind die Arme, die wir stählen zum Kampfe für die Zukunft unseres Volkes. Das sind die Herzen, fühl nur, wie heiß sie schlagen für alles, was als hoch und heilig wird erkannt. Wir fühlen´s, Turner sein heißt heute verantwortlich sich fühlen für´s Wohlergehen von Heimat, Volk und Vaterland.“
Das Jubiläumsjahr barg noch viele andere Überraschungen und Neuigkeiten. Unter dem neugewählten Ersten Vorsitzenden Heinrich Schmidt wurde nicht nur eine zweite Handballmannschaft gegründet, sondern auch die erste Mädchenriege im Turnen.